Information im Mittelpunkt: Mitgliedertag der Lebenshilfe zu Bundesteilhabegesetz und Leichter Sprache

Lübbecke (LH). Mit Referentenbeiträgen zu den Themen Bundesteilhabegesetz und Leichte Sprache hat sich das Konzept der Lebenshilfe Lübbecke, den persönlichen Austausch der Mitglieder untereinander um informative Vorträge zu ergänzen, einmal mehr bewährt. Als Referenten für den diesjährigen Mitgliedertag konnten Ernst-Wilhelm Rahe, Fachreferent in der Behindertenhilfe beim Paritätischen Wohlfahrtsverband NRW und Marion Frohn von der Agentur für Leichte Sprache der Lebenshilfe Bonn gewonnen werden.

Eröffnet wurde der Mitgliedertag durch den Vorstandsvorsitzenden der Lebenshilfe Lübbecke, Horst Bohlmann. Zunächst begrüßte Bohlmann Gäste und Referenten um dann mit PowerPoint-Präsentationen in die Tagesordnung einzusteigen. Darin ging er unter anderem auf das geplante Newsletter der Lebenshilfe Lübbecke ein, dass Ende Januar erstmals an Interessierte verschickt werden soll. „In diesem neuen Format werden wir wichtige Informationen weitergeben, z.B. aus dem Landes- und dem Bundesverband der Lebenshilfe“, erklärte Bohlmann dazu. „Außerdem werden wir damit auf Termine hinweisen und Berichte bieten, die Eindrücke aus dem Alltag in unseren Einrichtungen und aus dem Leben von Menschen mit Behinderungen vermitteln werden.“ Der Bezug des Newsletters werde nicht an die Mitgliedschaft im Lebenshilfe Lübbecke e.V. gebunden sein. „Wir hoffen viel mehr, so das Interesse an unserer Arbeit zu stärken.“ Mit besonderem Dank bedacht wurden Raisa Janzen und Manfred Rebholz, die über 900 € Spendengelder gesammelt haben. „Dieses Geld kommt wie in den Vorjahren auch, den Angeboten des Familienentlastenden Dienstes zu Gute“, sagte Bohlmann und verwies zugleich darauf, dass dessen Angebote auf diese Unterstützung auch angewiesen seien.

Eine Million als Dankeschön: Manfred Rebholz und Raissa Janzen haben Spenden gesammelt und erhalten von Horst Bohlmann (v.l.) ein Jahreslos der "AktionMensch" und einen Blumenstrauß als Dankeschön.

Mit dem Bundesteilhabegesetz (BTHG) und seiner Bedeutung für Menschen mit Behinderungen und die Einrichtungen, die diesen Menschen Lebensraum und Beschäftigung bieten, setzte sich Ernst-Wilhelm Rahe als Referent auseinander. Rahe verwies darauf, dass das BTHG bereits seit Juli 2017 in Kraft getreten sei. „Wir arbeiten aber immer noch daran, dieses Bundesgesetz auf Landesebene umzusetzen und mit Leben zu füllen“, erklärte Rahe.

Informationen aus erster Hand: Ernst-Wilhelm Rahe, Fachreferent in der Behindertenhilfe beim Paritätischen Wohlfahrtsverband NRW referierte zum Thema BTHG.

Derzeit sei die Stufe 2 des Reformpaketes in Kraft. „Das Gesetz bringt Menschen mit Behinderungen viele Verbesserungen“, erläuterte Rahe, die Umsetzung auf allen Ebenen sei aber aufwendig und koste Zeit und bedeute Veränderungen für Menschen mit Behinderung und Einrichtungsträger.

 

„Wir haben unsere Werkstattordnung, die Hausordnung der Wohnbereiche, unser Leitbild und andere Regelungen in leichter und einfacher Sprache verfasst“, erklärte Bohlmann zur Begrüßung von Marion Frohn. Frohn arbeitet für die Agentur für Leichte Sprache der Lebenshilfe Bonn und ist seit Jahrzehnten mit dem Thema vertraut. Mit einem Überblick stieg die Referentin in das Thema ein. Zunächst präsentierte sie einen Text in Swahili und machte damit ihren Zuhörern unmissverständlich klar, was Sprache ausmacht. Verständliche Sprache schafft einen Kommunikationsrahmen, unverständliche Sprache stellt Menschen vor Hürden und schließt sie aus. Leichte Sprache sei ein Mittel, den Alltag für Menschen mit geistigen Behinderungen von Barrieren zu befreien und Teilhabe zu ermöglichen. „Mit diesem Vortrag hat Frau Frohn uns Möglichkeiten aufgezeigt, wie wir alle den Alltag von Menschen mit Behinderungen verbessern können“, meinte Bohlmann abschließend. „Leichte Sprache ist sicherlich der Königsweg, erfordert allerdings auch Kenntnisse, die nicht jeder Mensch hat. Dinge klar zu formulieren und eine einfache Sprache zu finden sollte allerdings keinem von uns schwerfallen – und hilft Menschen mit Behinderung trotzdem.“

 

Zwischen den Vorträgen nutzte Rüdiger Scholz die Gelegenheit, sich persönlich bei den anwesenden Vereinsmitgliedern vorzustellen. Scholz ist zum 1. Oktober des Jahres zum Geschäftsleiter des Lebenshilfe Lübbecke e.V. und zum Geschäftsführer der Lübbecke Werkstätten gGmbH berufen worden. Er unterstützt Christian Lemper, der Vorsitzender der Geschäftsleitung des Vereins und Vorsitzender der Geschäftsführung aller Tochtergesellschaften ist.

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