Lübbecke (LH). Sich engagieren, etwas für die Gesellschaft leisten: Für Beate Heitmeyer aus Pr. Oldendorf ist das selbstverständlich. „Bürgerschaftliches Engagement kann eine Menge Positives bewegen“, ist die 54-Jährige überzeugt. Seit 2012 besucht sie regelmäßig die Kita Sonnenschein in Lübbecke, die zur Lebenshilfe Lübbecke gehört, um den Kindern vorzulesen oder mit ihnen zu spielen. Außerdem arbeitet sie im Angehörigenbeirat der Wohnanlage „Auf den Wiehen“ mit.
Heitmeyers Besuche freitags in der Mäuse-Gruppe der Kita Sonnenschein gehören für die Kinder längst zum Wochenablauf. „Anfangs habe ich vor allem vorgelesen“, berichtet Heitmeyer von „ihrem“ Kita-Alltag. „Heute richte ich mich vor allem nach den Wünschen der Kinder. Geschichten hören sie natürlich immer noch gern - wir schauen uns aber auch gemeinsam Bilderbücher an, spielen gemeinsam oder basteln etwas.“ Schon seit 2012 ist Heitmeyer in der Kita aktiv. „Ehrenamtliche in unsere pädagogische Arbeit einzubinden, das war zunächst Neuland für uns“, erinnert sich Kita-Leiterin Siegrid Kittel. „Heute sehe ich das ganz klar als Bereicherung. Für die Kinder gehören die Besuche von Beate Heitmeyer sicher zu den Höhepunkten der Woche.“ Was sie macht, stimmt Heitmeyer direkt mit den Erzieherinnen in der Gruppe ab. Ihre Tätigkeit erweitert die pädagogische Vielfalt der Kita, ohne in Konkurrenz zur Arbeit des Teams zu stehen.
Manchmal gehört auch Waffelbacken dazu. Mit ihren Angeboten erreicht Beate Heitmeyer natürlich nicht alle Kinder. Die Übrigen profitieren allerdings von der intensiveren Zuwendung und Förderung der Erzieherinnen. „Die Kita Sonnenschein ist ein additiver Kindergarten“, erklärt Einrichtungsleiterin Kittel dazu. „Wir betreuen Kinder mit und ohne Behinderungen gemeinsam. Die ehrenamtliche Unterstützung nutzen wir gerne .“
Zur Lebenshilfe Lübbecke hat Heitmeyer schon lange Kontakt. Ihre Schwester lebt in der Wohnanlage „Auf den Wiehen“, gleich neben der Kita. Dort engagiert sich Beate Heitmeyer im Angehörigenbeirat. „Vor sechs Jahren war ich selbst schwer erkrankt und habe mich danach entschieden, nicht mehr in meinen Beruf zurückzukehren“, erklärt Heitmeyer. „Ich hatte den Wunsch, etwas Sinnvolles zu tun, das der Gesellschaft und damit uns allen zugute kommt. Und ich spüre zugleich, wieviel die Kinder mir zurückgeben, wenn sie mich freitags morgens stürmisch empfangen.“ Kita-Leiterin Kittel betont einen weiteren Gedanken: „Ehrenamtliche tragen die Inklusion in die Gesellschaft. Und das ist für die Lebenshilfe Lübbecke auch ein wichtiger Aspekt.“
