Mitgliedertag im Zeichen des Ehrenamtes

Mitgliedertag im Zeichen des Ehrenamtes

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Lübbecke (LH, 21.11.2017). Für Menschen mit Behinderungen hat das Alltagsleben seine ganz eigenen Herausforderungen. Die Lebenshilfe Lübbecke unterstützt Menschen mit Behinderungen in ihrer Lebensführung. Freizeitgestaltung ist ein Teil davon. Mehr als 100 Ehrenamtliche stehen den Menschen mit Behinderungen dabei zur Seite und ermöglichen so einen ersten Schritt in Richtung Inklusion, die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung am gesellschaftlichen Leben.

„Seit vielen Jahren ist es Brauch, dass wir uns im November treffen, um in lockerer Runde ins Gespräch zu kommen und uns auszutauschen“, begrüßte Horst Bohlmann, Vorstandsvorsitzender des Lebenshilfe Lübbecke e.V., die etwa 50 Vereinsmitglieder. In diesem Jahr habe man sich entschieden, einen Mitgliedertag zu veranstalten, um so umfassender über aktuelle Themen und die Arbeit des Jahres 2017 berichten zu können sowie über die Pläne für das kommende Jahr zu sprechen. Einen besonderen Schwerpunkt legte Bohlmann auf das Ehrenamt. Die Vorstands- und Gremienarbeit werde seit jeher ehrenamtlich geleistet, betonte Bohlmann. „Weiteres ehrenamtliches Engagement haben wir z.B. durch den Rotary Club Lübbecke, der uns beim Schwimmtraining unterstützt und zahlreiche Ehrenamtliche, die Aktivitäten übernehmen, die Hauptamtliche so nicht leisten können.“

Umfassendes ehrenamtliches Engagement möglich

Wie umfassend das ehrenamtliche Engagement bei der Lebenshilfe Lübbecke ist, und in welchen Bereichen Ehrenamtliche aktiv sind, fasste Heike Attrot, die Ehrenamtskoordinatorin der Lebenshilfe Lübbecke, in einer Präsentation zusammen. Marion Diercks, die einen Teil ihrer Freizeit mit einer Frau aus der Außenwohngruppe Eschstraße in Bünde  verbringt, berichtete, wie gut die gemeinsamen Aktivitäten von Gesellschaftsspielen bis Walking ihr selbst täten. Das Ehepaar Annegret und Joachim Frick berichtete von eigenen Erlebnissen mit Menschen mit Behinderung, der durch langjährige gemeinsame Aktivitäten schon fast ein Familienmitglied geworden sei. Claudia Griese sprach über „Plan B“, eine inklusive Theatergruppe, die sie als Regisseurin ehrenamtlich führt. Rebecca Witte, Tabea Meier und Marion Witte engagieren sich bei „Stemwede inklusiv“, gemeinsam mit Tanja Schmidt und Michael Duden, die in einer Außenwohngruppe in Stemwede-Wehdem leben. Im „Café House“ servieren sie Kuchen, Waffeln und Getränke. Neben der Zusammenarbeit mit den behinderten Menschen hoben sie die Unterstützung ihrer Arbeit durch die Lebenshilfe hervor. „Uns ist es ein großes Anliegen, Vorurteile und Ängste gegenüber Menschen mit Behinderungen abzubauen“, betonte Bohlmann. „Das erreichen wir am besten, indem wir möglichst viele Gelegenheiten zum Kennenlernen von Menschen mit und ohne Behinderungen schaffen.“

Nach der Vorstellung des neuen Internetauftritts schloss Franziska Bachhofer die Themen Ehrenamt und Inklusion mit einer Präsentation zu „Stemwede inklusiv“ ab. Das Gemeinschaftsprojekt von Lebenshilfe Lübbecke, TUS Stemwede e.V. und JFK Verein für Jugend, Freizeit und Kultur e.V. verbessert die Freizeitangebote für Menschen mit Behinderungen.

844 Euro für den Familienentlastenden Dienst gesammelt

Mit etwa 90.000 Betreuungsstunden ermöglicht der Familienentlastende Dienst Menschen mit Behinderungen und ihren Angehörigen unabhängige Freizeitgestaltung: Menschen mit Behinderungen können durch die Angebote von Ausflügen über sportliche Aktivitäten bis zu Discoabenden selbstständig und ohne familiäre Unterstützung ihre Freizeit genießen. Die Angehörigen gewinnen Zeit für sich. Raisa Janzen und Manfred Rebholz sammeln seit Jahren Spenden, um dieses Angebot zu unterstützen. 2017 konnten sie 844 Euro übergeben. Als Dank überreichte Bohlmann beiden einen Blumenstrauß und ein Los von „Aktion Mensch“.

Im Anschluss fasste Bohlmann die Veranstaltungen noch einmal zusammen, die von der Lebenshilfe Lübbecke 2017 für ihre Mitglieder organisiert worden waren. Besonders wichtig und entsprechend gut besucht waren die Vorträge zum Pflegestärkungsgesetz II (PSG II) und zum Bundesteilhabegesetz (BTHG). Die Neuerungen und Veränderungen durch die Neufassung des Pflegestärkungsgesetzes erläuterte Dietmar Blank, Pflegeberater der IKK classic in Minden. Referentin zum Bundesteilhabegesetz war Ulla Schmidt, die als Vorsitzende der Bundesvereinigung der Lebenshilfe und Mitglied des Bundestages verständlich darstellte, welche Veränderungen das BTHG mit sich bringt. Ihren Vortrag ergänzte Herbert Frings, Landesgeschäftsführer der Lebenshilfe Nordrhein-Westfalen, der die Auswirkungen für Nordrhein-Westfalen umriss. „Im kommenden Jahr möchten wir die Lebenshilfe Lübbecke weiter stärken“ erklärte Bohlmann abschließend. „Wir möchten unser neues Leitbild in allen Organisationsbereichen umsetzen und neue Mitglieder gewinnen, um auch in Zukunft eine starke Stimme für Menschen mit Behinderungen zu sein.“

Zum Bild:
Engagiert dabei: Horst Bohlmann, Vorstandsvorsitzender der Lebenshilfe Lübbecke, arbeitet ebenso ehrenamtlich für die Belange behinderter Menschen wie Tanja Schmidt, Marion Diercks, Rebecca Witte, Tabea Meier (v.l.), Michael Duden, Joachim Fricke, Annegret Fricke und Marion Witte (v.r.). Heike Attrot (6.v.l.) koordiniert die ehrenamtliche Arbeit und ist Ansprechpartnerin für Interessierte.

Info
Walken, Radfahren, ein Kinobesuch oder Gesellschaftsspiele: Ehrenamtliche haben bei der Lebenshilfe Lübbecke viele Möglichkeiten, etwas für Menschen mit Behinderungen zu tun. Ansprechpartnerin ist die Ehrenamtskoordinatorin Heike Attrot. Sie ist unter der Telefonnummer 05741/2501716, in der Kaiserstraße 12 in 32312 Lübbecke, oder per Email unter attrot@lebenshilfe-luebbecke.de zu erreichen.

 

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